Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Noch einige Stunden zuvor hatte ich das Gefühl, es läge ein Hauch von Auswärtssieg in der Luft \” und in der Tat, selten waren die Chancen darauf so groß wie an diesem Wochenende des vorletzten Spieltags. Im Gegensatz zum heutigen Gastgeber ging es bei uns noch um die direkte Teilnahme an der Champions League, durch das Remis letztes Wochenende in Köln sollten wir nun hier in München gewinnen, um die Konkurrenz nicht aufholen zu lassen. Es gibt leichtere Aufgaben. Für die Bayern ging es um nichts mehr, diese sind wenige Tage zuvor in einem Elfmeterkrimi gegen Real Madrid in ihr Heimfinale der Champions League eingezogen, die Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt schon vertan, Borussia Dortmund heißt der erneute Deutsche Meister. Grund genug also, mit einer B-Elf aufzulaufen, und Vorfreude darauf, nicht wieder zusehen zu müssen, wie der Verräter auf dem Platz steht und…
Wie gern ich doch geschrieben hätte “Mer losse d’r Dom en Kölle… Aber die Punkte nehmen wir mit!” – wie man sich irren kann. Nach Wochen begeisterndem Fußball und eine nahezu abartigen Punkteausbeute wurde das Spiel in der Domstadt fast schon zur Ernüchterung. Etwas Gutes hatte es dennoch: durch die gleichzeitige Niederlage von Werder Bremen spielt der VfB ganz sicher international, zumindest Europa League Qualifikation, das kann uns nun keiner mehr nehmen. Geplant war das Spiel eigentlich nicht. Für die offizielle Fanclubbestellphase haben wir uns nicht angemeldet, Köln dafür in der nächsten Saison wieder zu besuchen, war der eigentliche Plan. Schon letztes Jahr setzten wir aus beim Auswärtssieg, und ob Köln nächste Saison immernoch erstklassig ist, weiß man auch noch nicht so genah, sie stecken im Abstiegskampf. Kurzerhand noch eine Karte organisiert freute ich mich sehr, wieder zurück zu kehren in die Stadt, wo ich einst mit akuter Bronchitis einem…
Wie merkwürdig das doch aus meinem Munde klingen muss, dass auch ich mich für den Wechsel zum alten VfB-Wappen einsetze \” schließlich bin ich damit “aufgewachsen”, als ich vor gerade einmal 5 Jahren zum VfB kam, war das neue Wappen das erste und einzige, was ich kannte. Viel Zeit ist seitdem vergangen und ich habe viel über die Stuttgarter Fanszene dazu gelernt. Da gehört das alte VfB-Wappen mit dazu. Im Jahre 1994 wurde das Wappen vom Verein modifiziert, man vereinfachte die Formen und “kastrierte” unser Wappen, indem es einen nicht unwesentlichen Teil humorlos und ohne Rücksicht abschnitt: das wichtige “1893”, dem Jahr der Gründung des Vereinsvorgängers FV Stuttgart, aus dem 1912 durch der Fusion mit dem 1897 gegründeten Kronenclub Cannstatt unser Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V. wurde, der die Jahreszahl des FV Stuttgart übernahm. Seit einigen Jahren engagiert man sich dafür, das alte Wappen zurückzuholen. Lange erfolglos, doch…
Unfassbar. Ich brauchte einige Zeit, das Erlebte zu verdauen. Die letzten Tage waren insgesamt ein bisschen viel, aber niemals zu viel des Guten \” denn was in den letzen Wochen beim VfB passierte, ist etwas, was man noch vor einigen Monaten nicht zu träumen gewagt hatte. Wer hätte gedacht, dass wir auf so eindrucksvolle Weise das Feld von hinten aufrollen um am Ende \” hoffentlich \” wieder international spielen zu können. Dabei sah es zwischenzeitlich gar nicht danach aus, als würde am Ende mehr als das graue Mittelfeld zu Buche stehen. Nach vielen liegen gelassenen Punkten bei Niederlagen gegen Mainz, Bremen, Bayern und Wolfsburg waren wir nur wenige Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Man fing sich allmählich wieder, doch die Hoffnung, dass wir in dieser Saison nochmal richtig stolz auf unsere Mannschaft sein könnten, war so gut wie tot. Was mit der bedingungslosen Liebe der Fans und der aufopferungsvollen Leidenschaft der…
Strahlende Gesichter, wohin das Auge seh. Einer dieser magischen Momente, wo du um dich blickst und überall die Freude und die Erleichterung in den Augen von Freunden und Fremden siehst. Euphorisch hopste der gesamte Gästeblock mitsamt den 3.000 mitgereisten Fans: “1893, hey, hey” \” selten war die Stimmung so gut wie im Moment. Dabei begann es wie schon gegen Mainz mit einem Augenblick des Schocks. Während ich schon vor Ewigkeiten für die ersten beiden Tage nach Ostern einen Urlaubsschein ausgefüllt hatte, musste mein Liebster am Tag des Auswärtsspiels in Augsburg noch bis Mittags arbeiten. Ein leicht befremdliches Gefühl, in Stadiontracht zum Heimstadion aufzubrechen, wohlwissend, das dort heute kein Spiel stattfinden würde. Dort sammelte mich Felix ein und wir brachen auf, mit viel Vorfreude und der fast schon selbstverständlichen Hoffnung auf einen weiteren Auswärtssieg. Das Navi lotste uns zuerst in Richtung Reutlingen und dann direkt auf die A8, der wir folgten…
Wie schon im letzten Jahr war das Bundesliga-Spiel unseres VfB am Osterwochenende überaus erfolgreich, damals waren wir siegreich gegen Hamburg, nun war es der Gegner aus Mainz, der trotz frühem Rückstands deutlich in die Knie gezwungen wurde. Und wie letztes Jahr war uns das an Ostern nicht genug Fußball und so folgten wir dem Ruf einiger Bekannter, die zusammen mit den aktiven Fans des VfB, die eine Fanfreundschaft mit den aktiven Fans aus Reutlingen haben, mit zum Auswärtsspiel nach Filderstadt-Bonlanden zu fahren. Das Wetter war uns über Ostern leider nicht wirklich gewogen \” es war ziemlich frisch und an besagtem Ostermontag regnete es. Kein Grund für uns, daheim zu bleiben, wir haben \” auch schon lange bevor ich meinen Felix kannte \” viel schlimmeres Durchgemacht: Kälte bei -23°, Schneechaos, Drückende Schwüle bei 40° – das sind Gründe, aber keine Hindernisse. Damals Regionalliga bei den Stuttgarter Amateuren gegen Rot Weiss Ahlen,…
Noch immer hadere ich ein wenig mit mir wegen des Spiels am vergangenen Wochenende. Da spielt der VfB nach zweimaligem Rückstand und zwischenzeitlicher Führung beim deutschen Meister Borussia Dortmund noch 4:4 und geht in die Geschichtsbücher ein, und wir waren nicht dabei. Alle Auswärtsspiele innerhalb der ersten 2 Monate nach der OP wurden gecancelt. Heute war es die Mannschaft aus Mainz, die es in Schach zu Halten und bestenfalls zu besiegen gilt. Und auch hier war noch eine Rechnung offen, das Hinspiel ist noch gut in Erinnerung geblieben. “Nichts konnte mich an diesem Abend trösten. Verzweifelt kauerte ich auf den kalten Treppenstufen des Stadions, schüttelte immer wieder schweigend mit dem Kopf und starrte wortlos auf den grünen Rasen. Nicht anzusprechen, nicht zu beruhigen, nicht zu trösten.” – Worte aus dem Hinspiel, das der VfB Anfang November letzten Jahres in Mainz verlor. Auslöser war ein unberechtigter Elfmeter beim Stand von 1:1,…
Mit einem gewissen Maß an Respekt, gemischt mich Vorfreude und innerer Unruhe lag vor unserer Nase jenes Heimspiel, das naturgemäß in jeder Saison eines der schwierigsten und unangenehmsten ist. Gegen Nürnberg hat der VfB nicht immer gut ausgesehen \” einen Sieg gegen die Franken hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nie live im Stadion gesehen. Doch es gibt für alles ein erstes Mal, nicht wahr? Ähnlich wie im letzten Jahr wurde es bereits in der Zeit vor Ostern ordentlich warm und bescherte uns zum Heimspiel ein traumhaft sonniges Wetter. Es sollte mein vorerst letztes fest eingeplantes Spiel außerhalb der Cannstatter Kurve werden. Meinem Knie ging es schon wieder ganz gut, doch war es aktuell noch zu früh, um etwas zu überstürzen. Die letzte Partie vor meiner Rückkehr sahen wir auch dieses 3. Mal von der Haupttribüne aus, im Block 13, nahe der Cannstatter Kurve, unmittelbar bei der Eckfahne. Toller Blick…
Heimspiel gegen Kaiserslautern. Noch immer habe ich die schlimme Erinnerung im Hinterkopf, was beim letzten Mal passiert war. Nach einer 2:1-Führung verloren wir letzte Saison noch mit 2:4, jenes Spiel war der gefühlte Todesstoß, von dem man dachte, der VfB würde sich nicht mehr davon erholen. Doch beide Clubs hielten am Ende die Klasse und sollten sich zum Flutlichtspiel am Freitag Abend wieder zusammenfinden. Wir hatten noch eine Rechnung offen. Selten war ein Spiel von der Statistik her so klar wie dieses. Kaiserslautern war das traurige Tabellenschlusslicht, mit den wenigsten geschossenen und den meisten kassierten Toren, während der VfB in den letzten 2 Spielen ganze 8 Mal ins Schwarze traf. Klare Sache also, sollte man meinen. Neben der schlechten Erinnerung ans letzte Heimspiel gegen Kaiserslautern, hatte ich aber auch eine gute, das Hinspiel auf dem Betzenberg war eine klare Sache: 0:2-Auswärtssieg, viel Spaß hats gemacht. Sehr früh waren wir wieder…
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