Das Unvorhergesehene ist passiert, das Unmögliche ist eingetreten: Unsere goldenen Jungs von der deutschen National-Elf sind im Halbfinale ausgerechnet gegen Italien gescheitert. Was für eine Tragödie. Es ist verdammt bitter.
Tja, was soll man groß noch sagen… Beide Teams haben sehr offensiv ausgerichtet gespielt, nur wenige Torchancen mit ebenfalls wenigen Höhepunkten. In der regulären Spielzeit passierte nichts. Auch in der Verlängerung von 2x 15 Minuten nicht. Lieblings-Trainer Jürgen Klinsmann und sein doppeltes Klamottchen Joachim Löw suchten sich schon die Elfmeter-Schützen aus, denn 3 Minuten vorher wies alles darauf hin. Doch 90 Sekunden vor Abpfiff passierte es dann: Tor für Italien. Unsere Jungs waren so derart perplex, waren total schockiert über das Vorgefallene, da sieht uns Italien am Boden liegen und rotzt noch einmal ordentlich drauf: Noch ein Tor. Nicht zu halten, nicht Jens Lehmanns Schuld. Die Gewissheit, das es kein Elfmeterschießen geben wird und das wir wieder an Italien gescheitert sind. Wieder mal nach dem Testspiel im März, wo wir 4:1 verloren haben. Wir haben die Italiener noch nie geschlagen. Aber ebenso hat unsere Elf noch nie ein Spiel verloren, welches im Dortmunder Stadion stattfand.
Überall in Deutschland das gleiche Bild: Zerplatzte Träume, am Boden zerstörte Fans, schockierte Gesichter, verstummte Jubelrufe. Es gibt eigentlich kaum mehr dazu zu sagen.
Ich schaute mir das Spiel diesmal nicht wie sonst auf dem Augustusplatz beim offiziellen Public Viewing, sondern im Leipziger Zentralstadion auf einer winzigen Minileinwand. Es wurde dann auch noch richtig voll. Stimmung war auch super, zumindest in der ersten Halbzeit. Dann ging die Stimmung immer weiter runter, bis sie schließlich 2 Minuten vor Abpfiff gegen Null sank. Ich konnte es nicht glauben. Ich schaute einfach nur schockiert auf den Monitor, schlug mir die Hände vors Gesicht und sackte in mich zusammen. Der Traum ist geplatzt, Deutschland wird kein Weltmeister. Und das ausgerechnet im eigenen Land. Wer weiß, wann wir so eine Konstellation (WM im eigenen Land + klasse Mannschaftsaufstellung) wieder bekommen.
Auf dem Weg nach Hause, was gegen Mitternacht war, war ich natürlich geknickt, aber ich hielt meine Emotionen noch relativ im Zaum. Doch daheim kam dann das wirkliche Aus: Ich bekam einen Heulkrampf. Und jedes mal, wenn ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, ging mir wieder das gleiche Szenario durch den Kopf: das es vorbei ist und das ich so etwas vielleicht nie wieder in dem Format erleben werde, wie diesen Sommer. Und dann ging es von vorne los. Nach ungefähr einer Stunde bin ich dann glaube ich eingeschlafen, ich war erledigt genug. Der gestrige tag war ein fieser Lanzenstoß ins Herz der deutschen Mannschaft und natürlich der Fans.
Was uns jetzt noch bleibt, ist der Kampf um den dritten Platz. Den holen unsere Jungs zwar bestimmt, aber da braucht man sich nichts vorzumachen: Es ist nur ein schwacher Trost.
Hier noch einige Fotos:
33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon.
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